Arbeitsgemeinschaft Queer im Bistum Aachen

queer. gesegnet. ein Segen.

Die AG Queer im Bistum Aachen (QuiBA) gibt den Anliegen von sichtbaren und unsichtbaren queeren Menschen im Bistum Aachen eine Stimme in Kirche und Gesellschaft.

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Ohr und Stimme für LSBTIQ* Menschen

Die AG Queer im Bistum Aachen

Wir hören zu

Obwohl die Menschenrechte von queeren Menschen in der Bundesrepublik schon erheblich besser geschützt sind als in vielen anderen Ländern, sind viele queere Menschen – vor allem in der katholischen Kirche – unsichtbar und werden nicht gehört, weil sie Angst vor Diskriminierung haben.

Wir wissen, wie es sich anfühlt, in dieser Angst um die soziale, berufliche und oft auch finanzielle Existenz zu leben. Und wir wissen, dass auch und gerade diese unsichtbaren Menschen uns Wichtiges zu sagen haben – sei es ein wichtiger Beitrag zur Debatte oder einfach ein Hilferuf.

Die Arbeitsgemeinschaft Queer im Bistum Aachen bietet geschützte Kontaktmöglichkeiten zu queeren Kolleg*innen und kompetent engagierten queersensiblen Verbündeten.

 

Wir verschaffen Gehör

Aber auch geoutete, sichtbar queere Menschen brauchen in der katholischen Kirche mehr Gehör, denn obwohl sie in ihrem ehrenamtlichen Engagement oder in ihrer beruflichen Arbeit in der Kirche bei Kolleg*innen und Vorgesetzten regelmäßig enorme Ermutigung, Wertschätzung, Respekt und vor allem ganz selbstverständliche Normalität erfahren, ist die Diskriminierung systemisch und passiert deshalb systematisch: Sichtbar queer zu sein, wird z.B. disqualifizierend als Betroffenheit gewertet, Strategien für den Umgang mit queeren Themen und Menschen werden  hinter verschlossenen Türen besprochen, queere Anliegen werden nicht systematisch und präventiv evaluiert und bearbeitet, sondern als Einzelfälle behandelt. Aufgrund mangelnder Sachkenntnis bestehen Sprachunsicherheiten und Handlungsunsicherheiten, deren systematische Behebung bisher nicht erkennbar ist.

 

Was uns bewegt

Unsere Mission

Durch den Mut der 125 queeren Menschen der Initiative #OutInChurch, die sich im Januar 2022 in der preisgekrönten ARD-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ gemeinsam als schwul, lesbisch, bisexuell, transgender, agender, nicht-binär, intergeschlechtlich oder in anderer, vielfältiger Weise queer outeten, wurde in der katholischen Kirche ein Erdbeben ausgelöst, das für unzählige haupt- und ehrenamtlich in der Kirche engagierte Menschen zur Befreiung aus toxischer Not wurde. Die Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts ist aber nur ein erster Schritt in die richtige Richtung, selbst im Bistum Aachen. Bis zu einem echten Schutz vor Diskriminierung ist es noch ein weiter Weg. Und bis zu einer Kirche, die queere Mitarbeiter*innen nicht nur toleriert, sondern die queeres Leben (wie jedes Leben!)  als wertvolles Potenzial, als Charisma und als Segen für Kirche und Gesellschaft feiert, braucht es noch viel sensibles Engagement, gemeinsames Lernen und mutiges Vertrauen. 

Dabei können wir helfen.

  • Mit Herz und Verstand.
  • Als kompetente Christ*innen und Kolleg*innen.
  • Als queere Menschen und queerfreundliche Verbündete.
  • Als Kompetenznetzwerk und Solidargemeinschaft.
  • Als Gegenüber für Verantwortliche auf lokale, regionaler und Diözesanen Ebene.
  • Als Stimme auch für die, die aus Angst noch unsichtbar bleiben wollen oder müssen.

LGBTIQ* Kolleg*innen und ehrenamtlich Engagierte im Bistum Aachen gesucht

Niemand muss sich outen! Trotzdem suchen wir haupt- und ehrenamtliche queere Kolleg*innen im Dienst des Bistums Aachen, die als Ansprechpartner*innen für möglicherweise noch unsichere queere Kolleg*innen ansprechbar sein können. Es ist dafür nicht erforderlich, dass Sie öffentlich out sind.

Sind Sie selbst noch unsicher? Nehmen Sie gerne auch durch eine Mittelsperson zu uns Kontakt auf („Ich frage für einen Freund“ ist für uns völlig in Ordnung)!

Sind Sie queere*r Pfarrsekretär*in, Küster*in, Priester*in, Pastoral- oder Gemeindereferent*in, Lehrer*in, Hausmeister*in, Verwaltungsangestellte*r, Bildungsreferent*in oder anderweitig im Dienst des Bistums Aachen, seiner Einrichtungen oder Pfarreien tätig? Oder queer und ehrenamtlich engagiert?

Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen wollten!

 

  • ca. 2 Mio Einwohner*innen auf der Fläche des Bistums Aachen
  • knapp unter 1 Mio Katholik*innen im Bistum Aachen
  • ca. 100.000 bis 120.000 nicht heterosexuelle Menschen
  • ca. 60000 nicht-heterosexuelle Katholik*innen
  • ca. 20.000 transidente Menschen
  • ca. 10.000 transidente Katholik*innen
  • Rund 44.500 Mitarbeitende in kirchlichen und caritativen Einrichtungen im Bistum Aachen 100% 100%
  • Bei angenommenen 12% Bevölkerungsanteil nicht-heterosexueller Menschen ergibt das rund 5300 Mitarbeiter*innen 12% 12%
  • Bei mindestens 1% transidenten Menschen sind das ca. 440 transidente Mitarbeiter*innen im Dienst der katholischen Kirche im Bistum Aachen. 1% 1%

Zahlenspiele

Es ist nicht leicht, belastbare Statistiken zu liefern, und das hat Gründe:

  • So antworten bei Befragungen z.B. jüngere Menschen erheblich häufiger, dass sie sich als queer identifizieren, während alte Menschen signifikant seltener so antworten (Faktor 10) – wie mögen die Gründe lauten? Ob in unseren Seniorenheimen tatsächlich alle heterosexuell und cis-geschlechtlich sind?
  • Bestimmte Zahlen wie etwa diejenigen betreffend Menschen mit abweichender Geschlechtsidentität wurden über Jahrzehnte hinweg kaum systematisch erhoben.

Die derzeitigen Sprecher*innen der AG QuiBA

Dr. Annette Jantzen (sie*ihr)

Pastoralreferentin, Frauenseelsorgerin der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land

Anita Zucketto Debour (sie*ihr)

Pastoralreferentin und Leiterin des Mentorats für Lehramtsstudierende der Katholischen Theologie
an der RWTH Aachen, Mitorganisatorin bei #liebegewinnt im Bistum Aachen

Marieles Schwering (sie*ihr)

Pastoralreferentin, pastorale Mitarbeiterin im Büro der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land.

Pfarrer Christoph Simonsen (er*ihm)

Leiter der Citykirche Mönchengladbach, langjähriger Beauftragter für die Seelsorge mit queeren Menschen, Gründungsmitglied der Initiative #outinchurch

Mitwirken

Die AG QuiBA bietet verschiedenste Möglichkeiten der Mitwirkung. Sie können uns helfen, wenn Sie

        • als Gremium, Verband, Institution oder Unternehmen unser Engagement für eine queerfreundliche Kirche im Bistum Aachen durch Ihren Namen und ggf. Ihr Logo unterstützen möchten.
        • sich zusammen mit vielen anderen als Haupt- oder Ehrenamtliche im Bistum Aachen als offizielle Unterstützer*in von uns benennen lassen.
        • Ihre Queerkompetenz oder andere Potenziale in unserem Netzwerk einbringen möchten.
        • uns durch gespendete Zeit bei unserer Arbeit behilflich sind, zB. als Botschafter*in, bei der Öffentlichkeitsarbeit, in der Organisation von Vernetzungstreffen oder lokalen Veranstaltungen usw.
        • unser Anliegen auf Webseiten und in sozialen Medien bekannt machen und verlinken.
        • Queere Haupt- und Ehrenamtliche lokal vor Diskriminierung schützen, sichtbar für ihre Rechte aufstehen und für Standards und ein Klima sorgen, dass es leichter macht, sich zu outen.
    • Möchten Sie sich mit uns vernetzen und aktiver Teil unseres diözesanen Netzwerks werden, so nehmen Sie gerne Kontakt auf! Für Ihr Engagement ist es übrigens völlig irrelevant, ob oder in welcher Hinsicht Sie selbst queer sind oder nicht. Auch wenn sich die aufgeklärte Mehrheit tolerant gibt – es gibt nichts zu tolerieren.

Ich habe nichts gegen Heterosexuelle…

…mich stört es nur, dass sie Ihre Liebesbeziehungen ständig in aller Öffentlichkeit zur Schau stellen müssen.

Queere Menschen sind kein Thema,

…zu dem man sich bei beliebigem Kenntnisstand eine Meinung zu bilden hätte. Menschenrechte sind keine Abstimmungssache.

Queere Menschen…

…unterrichten an unseren Schulen, reparieren unsere Autos, wandeln Brot und Wein und putzen die Sakristei, sitzen bei Aldi geduldig an der Kasse, wenn unsere Großeltern schwerfällig das Kleingeld zählen. Sie halten Vorlesungen, installieren Wallboxen für unsere Autos, reparieren unsere Spülmaschine, müssen sich prostituieren, um die Kinder durchzubringen, sitzen beim Karneval oder im Dom neben uns oder operieren unsere Kinder in letztere Minute.

#outinchurch gründet einen Verein

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Vom 27. bis 29. Januar haben sich mehr als 100 Mitwirkende der Initiative #OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst anlässlich ihres ersten Jahrestages in Köln getroffen. Neben der Vernetzung untereinander sowie mit anderen kirchlichen Reformgruppen, stand besonders...

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OutInChurch Themenheft

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Unter https://www.herder.de/afs/hefte/archiv/2023/2-2023/ findet sich das Themenheft "OutInChurch" des im Herder Verlag erscheinenden Anzeiger für die Seelsorge mit zahlreichen wertvollen Beiträgen auch von queeren Kolleg*innen im Bistum Aachen. Einen Auszug des...

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It gets better

Kontakt

Offizielle Anfragen von Gruppen, Gremien und Institutionen

Sprecher*innengruppe der AG QuiBA
Dr. Annette Jantzen, Frauenseelsorgerin
Büro der Regionen
Eupener Str. 134
52066 Aachen
Mobil: 0172 2685162
Email: annette.jantzen@bistum-aachen.de

Anita Zucketto-Debour
Mentorat Aachen
Pontstraße 72
52062 Aachen
Telefon: 0241 4134452-11
Email:
azd@mentorat-aachen.de

 

Persönliche Anfragen

Persönliche Anfragen von queeren Haupt- und Ehrenamtlichen im Bistum Aachen (und bei Bedarf deren Angehörigen oder Freund*innen) dürfen gerne direkt an das Ihnen vertrauenswürdigste Mitglied der Sprecher*innengruppe gerichtet werden. Sämtliche diesbezüglichen Kontaktaufnahmen unterliegen selbstverständlich der seelsorglichen Verschwiegenheit.
Und wenn Sie noch zögern: Auch anonyme Kontaktaufnahmen sind möglich, wir wissen um Ihre Bedenken und verstehen sie gut.

Abbestellen ist einfach

Bitte erlauben Sie uns die Kontaktaufnahme per eMail, um Sie über unsere Anliegen, Angebote und Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren.

Queere Rechte sind Menschenrechte

Die Arbeitsgemeinschaft QuiBA engagiert sich für die Rechte queerer Menschen im Bistum Aachen und gegen jede Form der Diskriminierung. Dazu braucht es mutige und parteiische Interessenvertretung, denn an die Stelle der bisherigen Unbarmherzigkeit darf nicht die Barmherzigkeit treten, sondern es geht um Gerechtigkeit. Der Schutz vor struktureller und persönlicher Diskriminierung darf nicht von Gnade und Einzelfallentscheidungen abhängen, sondern er ist ein verfassungsmäßiges Grundrecht.